Familientag am 28.09.2024 in Stuttgart
Zum diesjährigen Familientag wurde wie alle zwei Jahre wieder nach Stuttgart eingeladen. Der Tag begann im Lindenmuseum, wohin alle Angemeldeten aus den verschiedensten Richtungen mit dem Zug oder Auto anreisten. Im Völkerkundemuseum – wie es einstmals hieß – waren zwei Führungen gebucht.
Beim Thema „Wo ist Afrika“ stand die Provenienzforschung kolonialzeitlicher Objekte im Mittelpunkt. Anhand der Benin-Sammlung wurde unserer Gruppe eindrücklich geschildert, wie seit dem Jahr 2021 eine Rückgabevereinbarung mit Partnern in Nigeria vereinbart und gestaltet wird. So wird erfreulich verantwortlich mit dem kolonialen Erbe umgegangen, auch wenn es wohl unterschiedliche Auffassungen über die Orte der Sammlungsstücke in Nigeria gab. Gingen die deutschen Partner von Museen in Nigeria aus, so sah die Praxis vor Ort anders aus. Objekte wurden an die Familien oder Stämme zurückgegeben. Kulturen sind eben verschieden! Die zweite Gruppe tauchte ein in den islamischen Orient. Der Führerin, einer gebürtigen Iranerin, wurde bald deutlich, dass so manche aus der Besuchergruppe über Erfahrungen aus dem Orient verfügen. Das gebuchte Kinderprogramm musste im Vorfeld leider abgesagt werden, da es für den Familientag zu wenig Anmeldungen von Familien mit Kindern gab.
Komfortabel erlebt wurde die Nähe der Orte, die im Laufe des Tages besucht werden konnten. Zum Mittagessen und Kaffeetrinken versammelten sich alle im sehr zentral gelegen Hospitalhof. Nach der Mittagszeit führte die Landeshistorikerin Prof. Christel Köhle-Hezinger noch im Hospitalhof auf sehr unterhaltsame und kompetente Weise in die Geschichte des Hospitalviertels ein. Daran anschließend machte sich die größere Gruppe zum unweiten Hoppenlaufriedhof auf. Dort ging die Führung mit der Landeshistorikerin weiter, unter anderem mit dem Ziel, am Grab von Dichter Wilhelm Hauff aus seinem Leben zu hören.
Eine kleinere Gruppe besuchte das direkt dem Hospitalhof benachbarte Bibliorama.
Wie immer stand neben den Führungen und Besichtigungen das Treffen und Wiedersehen in der großen Zellerfamilie im Mittelpunkt. Beim Mittagessen und Kaffeetrinken gab es wechselnde Gruppen an den Tischen mit intensiven Gesprächen und Erzählungen.